Theater
Premiere: 19. Oktober 17
Aufführung am
21.08.2022, 20:15 Uhr
beim Freilichtfestival von der DIE DRAMATISCHE BÜHNE im Grüneburgpark
Tickets nur unter: www.diedramatischebuehne.de
Die FAZ findet, dass "Julian König einfach großartig spielt" und dass es zu den Landungsbrücken passt, "sich durchaus auch drastisch nach Selbstbild und Kritik zu fragen. Und uns auch."
Das Strandgut schreibt vom "brillanten" Julian König, der ein "bekannt großartiger Virtuose" sei und kommentiert: "so wird aus dem Nabel des Mephisto der von uns allen. Keine weiteren Fragen. Grund genug, den Landungsbrücken gut zu bleiben".
Eine "gut durchdachte, fabelhaft ausgeführte", "klug aufgefädelte Zitat-Abfolge", sieht die Frankfurter Rundschau und schliesst: "Blöd, so einen Abend zu verpassen. Und verstünde man nur Chinesisch, könnte man König und Sarkohi beim Tanzen zugucken, und der Besuch hätte sich schon gelohnt."
Die Frankfurter Neue Presse resümiert: "Da wird’s ganz still im Theater. Und das 90-minütige Wehklagen über die Zumutungen des missverstandenen Künstlers, verblasst dagegen. Wer wirklich aufsteht gegen Unrecht, der bekommt Probleme, die sich ein Mephisto nur schwer vorstellen kann. Auch Julian König steht jetzt da, mit offenem Mund. Zu Recht großer Jubel für einen vielschichtigen, raffinierten Theaterabend."
Das Frizz-Magazin fand das Ganze schlicht "beindruckend".
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"Was wollt Ihr von mir? Ich bin doch nur ein Schauspieler?" lässt Klaus Mann den wenig subtil als Hendrik Höfgen verschleierten Gustaf Gründgens am Ende seines „Mephisto“ fragen, nachdem der genialische Schauspieler am zweifelnden, zaudernden Hamlet scheitert.
Nicht nur für Klaus Mann ist Gründgens als Typ, als Charaktermaske eines ruchlos brillanten, zynisch rücksichtslosen Karrieristen ein Symbol für künstlerisches Mitläufertum. Ins kollektive bundesdeutsche Gedächtnis ist Gründgens ironischerweise - oder auch nicht - als Mephistopheles eingebrannt, der den Faust in Versuchung führt, seine Seele an den Teufel zu verkaufen. Ein Mann, der in der Weimarer Republik den Salonkommunisten gibt, den Vorzeigekünstler für die Nazis und in der Bundesrepublik auch immer schön weiter funktioniert. Ein Opportunist vor dem Herrn, der seine Karriere über Prinzipien und seine Kunst in den Dienst des Meistbietenden stellt. Nichts ist alternativlos. Es gibt es jede Menge Künstler, die sich anders verhalten haben. Die nicht mitgemacht haben. Die in die äußere oder innere Emigration gingen, die im KZ landeten oder sich zumindest nicht mit Goebbels haben fotografieren haben lassen.
„Aus heutiger Sicht“ gab’s damals aber nicht. Wer sind wir denn eigentlich, uns über den Typ Gründgens moralisch zu erheben. Sind wir nicht eigentlich im Hier und Jetzt genauso, und das, obwohl die AfD ihre kruden Vorstellungen von Kultur noch gar nicht in die Tat umsetzen konnte. Die Unverschämtheiten des Theaterbetriebes, ob in der freien Szene oder im Staatstheater, nehmen wir doch auch einfach hin. Wenn ich‘s nicht zu den Konditionen spiele, tut‘s ein anderer, und sei‘s der Praktikant, deswegen spiel ich mit und sage nichts. Das ist nicht politisch, das ist einfach so.
Und wir müssen auch noch nicht mal Künstler sein, um Opportunisten, Mitläufer, Angepasste zu sein. Aber nur uns Künstlern gesteht man die Möglichkeit zu, eineinhalb Stunden über die Zumutungen der eigenen beruflichen Existenz zu jammern und dafür auch noch Eintritt zu verlangen. Der Krankenschwester, der Müllmann oder der Taxifahrer bekommen dazu keine Gelegenheit. Und wenn, wer will das denn sehen?
Julian König spielt einen Schauspieler, dessen fiktive Biographie aus Versatzstücken anderer zusammengesetzt ist, die sich auf dem eigenen Weg zwischen Idealismus und Pragmatismus, zwischen Freiheit und Opportunismus verloren haben.
2017 ist das Jahr, in dem Landungsbrücken Frankfurt nicht nur den Hauptpreis der Hessischen Theatertage erhalten haben, sondern auch die Fördersumme verdoppelt bekommen. Deshalb stellt Linus Koenigs Mephisto die Frage, inwieweit sich ein Künstler, ein Theatermacher, ein Schauspieler eigentlich prostituieren muss, um in seinem Beruf, in seiner Berufung, in seiner Kunst zu überleben. Denn von Freiheit kann man seine Miete nicht zahlen.
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