Theater

Sibylle Berg: HAUPTSACHE ARBEIT

Eine Produktion von Ankunftshalle T
Sibylle Berg

Premiere: 10. Oktober 24

PRREMIERE: 10.10.2024, 20:00 Uhr
Aufführungen am:
11.10.2024, 20:00 Uhr
12.10.2024, 20:00 Uhr
13.10.2024, 20:00 Uhr

06.02.2025, 20:00 Uhr
07.02.2025, 20:00 Uhr
08.02.2025, 20:00 Uhr
09.02.2025, 20:00 Uhr

Sind Sie faul?
Sind Sie Ihr Geld wert?
Was bedeutet die Firma für Sie?

Fragen Sie Frau Sibylle!

Wie können wir unseren Arbeitsalltag effektiver strukturieren?
Was können wir dagegen unternehmen, dass wir immer schlecht behandelt werden, dass wir nicht weiterkommen, nicht vorwärts?
Was können wir tun, um ein gottverdammter Chef zu werden?

Fragen Sie Frau Sibylle!

Sibylle Berg: Hauptsache Arbeit

Willkommen auf der Firmenfeier unseres Versicherungskonzerns, willkommen auf dem Partyschiff! Hier gibt es alles, was dazugehört: Essen, Reden, Musik und Spiele. Doch nicht alle werden die Feier mit ihrem Arbeitsplatz verlassen - geschweige denn mit ihrem Leben.

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Stück und Autorin:

Eine ganz gewöhnliche Firmenfeier eines Versicherungskonzerns auf einem Boot. Natürlich mit allem, was dazugehört: Essen, Reden, Musik und Spiele. Doch nicht alle werden das Boot mit ihrem
Arbeitsplatz verlassen – geschweige denn mit ihrem Leben.

Kultautorin Sibylle Berg beschäftigt sich in ihrem Werk mit Machtverhältnissen, Sexismus und (gezwungener) Angepasstheit im Arbeitsleben. Erzählt wird dies von drei Ratten, die sich nicht nur verbal in die Angelegenheiten der Menschen mischen: Wer kann sich ums Leben reden? Wichtiger noch, wer darf den Arbeitsplatz behalten?

Sibylle Berg schreibt über die neoliberale Absurdität unserer Welt. Sie ist sowohl mit ihren Romanen als auch mit ihren Theaterstücken bei Publikum und Kritik gleichermaßen erfolgreich und vielfach ausgezeichnet.

Ihre Theaterstücke wurden bereits mehrfach von der Fachzeitschrift Theater heute zum „Stück des Jahres“ gewählt. Für ihr Theaterstück "Und dann kam Mirna" erhielt sie 2016 den Publikumspreis der Mülheimer Theatertage.

Mit ihrem dystopischen Roman "GRM. Brainfuck" landete sie ihren bislang größten kommerziellen Erfolg und war damit wochenlang in den Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste Belletristik vertreten.
In ihrer Kolumne bei Spiegel Online gab sie zudem zwölf Jahre lang Antworten auf die Absurditäten unserer Zeit: Fragen Sie Frau Sibylle!

Mit Themen wie sozialer Ungerechtigkeit, Digitalisierung und zerstörerischem Superkapitalismus beschäftigt sie sich nicht nur in ihren Werken: Bei der Europawahl 2024 wurde Sibylle Berg für DIE PARTEI ins Europäische Parlament gewählt.

Hauptsache Arbeit wurde 2010 am Staatstheater Stuttgart uraufgeführt.

Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Hamburg

Die Inszenierung:

Wie bereits in den vergangenen Produktionen der Ankunftshalle T sind die Ästhetik des Bühnenbilds und der Kostüme sowie die Arbeitsweise fokussiert auf eine realistische Darstellung mit abstrakten Elementen.

Ein Fokuspunkt des Bühnenbilds ist eine Leinwand, die zunächst einen Fernsehraum ins Leben ruft und später den Raum für die Experimente der Ratten bietet, in dem "(Über-)Leben" das einzige Ziel ist. Auf die Leinwand werden Bilder einer Live-Kamera sowie Bilder und Videos aus dem Alltag der Angestellten projiziert.

Gehüllt in Malervlies, mit langen Rattenschwänzen versehen und individualisierten Masken, präsentieren sich die Ratten. Eine von ihnen wird sich unter die Menschen mischen und sich dementsprechend auch im Aussehen wie ein solcher verkleiden, um nicht enttarnt zu werden.

Die Kostüme der Menschen auf der Firmenfeier sind geprägt von vermeintlichem Individualismus, der aber trotzdem nie von der allgemeingültigen Norm der Gruppe abweicht. Genauso uniform wie die Mitarbeiter aussehen, verhalten diese sich auch. Jeder ist sich selbst am nächsten und nur auf die eigenen Bedürfnisse fokussiert. Dabei kommt es zu einvernehmlichen und unerwünschten Annäherungen zwischen den Teilnehmern der Feier. Die Darsteller der Menschen, bis auf den Chef, sind dabei nicht nur auf eine Rolle beschränkt, sondern wechseln in verschiedene Charaktere. Das gibt nicht nur die Austauschbarkeit des Angestellten wieder, sondern sorgt gleichermaßen für eine Anonymität im Großraumbüro.

Einen Funken Hoffnung bietet uns in dem Stück ein ungleiches Paar, Kalle und Berta, die scheinbar losgelöst von der Firmenfeier zueinander finden. Sie werden von verschiedenen Personen unterschiedlicher Geschlechter verkörpert, teilweise auch gleichzeitig. Ihre Momente zeichnen sich besonders durch ein choreografiertes Miteinander aus und bringen somit ein gewisses Element von abstrakter Romantik in das sonst eher zynische Stück.

Die Produktion "Hauptsache Arbeit" entstand in Kooperation der Ankunftshalle T mit den Landungsbrücken Frankfurt.

Das Ensemble:

Die Ankunftshalle T konnte sich durch ihre Produktionen der vergangenen Jahre als junges Theaterensemble für zeitgenössische deutsche Dramatik in Frankfurt etablieren und hat bereits zahlreiche Stücke namhafter deutschsprachiger Autoren auf die Bühne gebracht, die in Frankfurt u.a. in sankt peter, im Mousonturm, im Kellertheater, im Galli Theater sowie in den Landungsbrücken zu sehen waren.

Durch die 2021 erfolgte Gründung des Vereins Ankunftshalle T e.V. mit aktuell über 20 Mitgliedern ist das Ensemble in der Lage, jährlich zwei Produktionen zu erarbeiten:

Nachdem sich die Produktion "Der thermale Widerstand" (Ferdinand Schmalz) Anfang 2024 schon über 8 gut besuchte Aufführungen und ebensolche Kritiken freuen durfte, heißt es ab Herbst nun "Hauptsache Arbeit"!

Der Verein Ankunftshalle T e.V. wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie das Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main.

Die Produktion "Hauptsache Arbeit" wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main.

Buch
Sibylle Berg
Regie
Katrin Wildemann & Tillmann Deselaers
Mit
Alexander Taets von Amerongen, Cosmo Hahn, Gregor Grewers, Jan Dittgen, Jan Heißler, Linn Mann, Lotte Michele, Matthias Kraut, Miriam Dold, Nils Huther, Nuria Garcia Alba, Paula Hauch, Tillmann Deselaers (Schauspiel in Videos: Simon Höra, Tina Berthold)
Weitere
MUSIK: Fabian Beltz