Theater
Premiere: 04. Februar 12
„Intensiver kann Leere kaum sein.“
(Frankfurter Rundschau)
„Die Inszenierung versieht den oft brutalen Schlagabtausch mit einem satten Tempo und gutem Rhythmus. Trotz aufreizender Szenen ist die menschliche Wärme hier am Ende: In den Landungsbrücken hält die Endzeitstimmung Einzug.“(Journal Frankfurt)
„Motzkis Regie trägt sehr zur Professionalisierung an den "Landungsbrücken" bei.“ (FNP)
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Salon vor der Französischen Revolution/Bunker nach dem dritten Weltkrieg: Ein Monolog für zwei Stimmen. Eine Bankrott-Erklärung der Liebe, der Vernunft und der Zivilisation. Endzeitspiele. Je t’aime ... moi non plus.
QUARTETT ist Heiner Müllers Variation von Choderlos de Laclos´ Briefroman Les Liaisons Dangereuses (Gefährliche Liebschaften). Müller verwendet zwar Figuren und Motive des Romans, reduziert aber die komplexe Handlung inhaltlich und formal bis auf das Skelett. Das ausschweifende Geschehen verdichtet sich zu einer sprachlich hochintellektuellen Zertrümmerungsaktion von Frauenwürde und Männerstolz.
Ein erbarmungsloser Zweikampf zwischen Mann und Frau von verstörender Brutalität. Die Marquise de Merteuil und ihr ehemaliger Liebhaber, der Vicomte de Valmont, intrigieren sich die Seele aus dem Leib. Ein Stochern im Schwarzen ihrer Seelen mit feiner Klinge, ein kunstfertiges Duell der Verführung. Hinter jedem Lächeln lauert ein Reißzahn, hinter jedem diabolisch-sexistischen Zitat steht die Zertrümmerung von Moral zum Zeitvertreib. Der Zynismus frisst seine Kinder, die aus Langeweile und rhetorischer Sportlichkeit in den Tod gehen, nur um dem Leben keinen Sieg zu schenken.
Die Charaktere tauschen nahtlos und unerwartet die Rollen, die vemeintliche Geschichte bleibt nahezu unerzählt. Die symbiotische Kettung der Figuren aneinander, die Herr-Knecht-Situation, die sich immer wieder aufs Neue umkehrt, bietet ein facettenreiches Schauspielerstück für zwei Personen. Und am Ende bleibt nur noch die ewige Frage nach der (Un-)Möglichkeit der Liebe.
„Wenn ich über irgendein Thema schreibe, interessiert mich nur das Skelett daran. Hier hat mich interessiert, die Struktur von Geschlechterbeziehungen freizulegen, wie ich sie für real halte, und die Klischees, die Verdrängungen zu zerstören. … Mein Hauptimpuls bei der Arbeit ist die Zerstörung. Also anderen Leuten das Spielzeug kaputtmachen. Ich glaube an die Notwendigkeit von negativen Impulsen.“ (Heiner Müller, 1982)
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Der Trailer:
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