Theater
Premiere: 20. Oktober 22
Vorstellungen am
16.03.,17.03.,18.03.,19.03.2023, jeweils 20:00 Uhr
Tickets gibt es HIER
„Entstanden ist (…) eine eindrucksvolle und eindringliche Rekonstruktion der verhandelten Fälle, die über das Geschehen vor Gericht hinausgeht. (…) Das Theater kann, was dem Gericht qua Definition verboten ist: politisch sein.“ (F.A.Z., 21.10.2022, Nicole Nadine Seliger)
„Vieles, was an diesem Abend vorgetragen wird, entspringt einer nüchternen Dokumentation. Umso wirkungsvoller kommt eine Botschaft an: die Verwunderung darüber, dass die Angeklagten als Einzeltäter behandelt werden, als hätten sie ohne jede Vernetzung in der rechtsextremen Szene handeln können.“ (Frankfurter Rundschau, 22.10.2022, Pitt von Bebenburg)
Die Performance »Werwolfkommandos« beschäftigt sich mit dem Thema der rechtsextremistischen Gewalt in Deutschland und den Formen juristischer Aufarbeitung. Im Zentrum stehen dabei zwei Strafprozesse und die Prozessbeobachtungen des künstlerischen Teams: der Gerichtsprozess um die Ermordung Walter Lübckes und den rechtsextremen Angriff auf Ahmed I. sowie der Prozess gegen den Bundeswehrsoldaten Franco A.
Theater und Gericht – in keinem Raum spielt die Sprache eine so elementare Rolle. In keinem anderen Raum wird so sehr mittels Sprache um die Definition der Gegenwart gerungen, wird Sprache selbst zum bestimmenden Element von Wirklichkeit. Welche sprachlichen Verbindungslinien lassen sich zwischen diesen Prozessen und der Selbstinszenierung aller Prozessbeteiligten ziehen? In welchen Prozessen erhalten Betroffene eine Stimme? Es geht um die Frage, wann gesprochen und wann geschwiegen wird, es geht um die Beanspruchung von Begrifflichkeiten und um die Deutungshoheit über die Diskurse. Mit welcher Sprache kann auf der Bühne rechten Positionen künstlerisch begegnet werden?
Chorische Textflächen werden durch Soundcollagen von dokumentarischen Pressestatements abgelöst, die Sprache geht in Rauschen über, das Rauschen in Klang, der Klang in einen Rhythmus, der Rhythmus gibt den Impuls für eine neue Textfläche. Dann eine Unterbrechung und Stille. Aus der Stille heraus ein erneuter Impuls, der uns wieder einen Schritt weiterführt in der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung, Rechtsextremismus zu begegnen.
Konzept, Text und Regie: Marie Schwesinger
Konzept und Dramaturgie: Fabiola Eidloth & Julia Just
Bühnen- und Kostümbild: Marion Schindler
Performance: Nicolai Gonther, Florian Mania, Anabel Möbius & Rosanna Ruo
Komposition und Sounddesign: Milan Loewy & Tim Roth
Produktionsleitung: Lisa Bühler & Dörthe Krohn
Licht & Technik: Nina Koempel
Fotografie: Christian Schuller
Gefördert durch:
Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEU START KULTUR, Ottilie Roederstein Stipendien des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Stiftung CITOYEN, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Rudolf Augstein Stiftung, maecenia Frankfurter Stiftung
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