Theater

CLOCKWORK ORANGE

Die Erlebnisse eines jungen Mannes, dessen Hauptbeschäftigungen das alte Rein-Raus-Spiel, Ultra-Brutale und Beethoven sind.
Julian König (nach dem Roman von Anthony Burgess)

Premiere: 21. September 06

Clockwork Flyer.jpgJC, JI und Georgie - die Droogs - prügeln, vergewaltigen und töten zum Zeitvertreib. Bis man mit Hilfe moderner Technik, der „Ludowico-Methode“, einen wahren Christen aus dem Anführer JC zu machen sucht. Doch zu welchem Preis? Die Therapie soll als Allheilmittel für eine kaputte Gesellschaft dienen, die immer mehr unter einer überhand nehmenden Verbrechensrate zu leiden hat, welche eben dieses Gesellschaftssystem hervorbringt. Der Staat und seine Institutionen unterscheiden sich in den angewandten Methoden dabei nur unwesentlich von denen der Jugendgangs.

Irritierend und schockierend, doch zugleich voll mit beißendem schwarzen Humor stellt „Clockwork Orange“ die Frage, ob es besser ist, den Menschen zum Gutsein zu konditionieren oder ihm die Freiheit zu lassen, böse zu sein: Der Mensch als friedliche Marionette oder selbstbestimmtes Ungeheuer.

Anthony Burgess’ Roman von 1962 ist heute aktueller denn je: Eine Generation von Jugendlichen, die auf der Suche nach dem eigenen Platz im Leben zunehmend außer Kontrolle gerät. Zeiten, in denen Gewalt nicht mehr schockiert, sondern als selbstverständliches Mittel der Kommunikation völlig desensibilisiert. Und eine Gesellschaft mit ihren vermeintlich moralischen Instanzen, die dem ganzen bunten Treiben verständnis- und hilflos gegenübersteht.

Stanley Kubrick schuf mit seiner filmischen Umsetzung der Romanvorlage 1971 ein kontrovers diskutiertes audio-visuelles Meisterwerk. Landungsbrücken Frankfurt unterläuft mit seiner Uraufführung von „Clockwork Orange“ in der Bühnenfassung von Julian König von vornherein sämtliche gängige Erwartungshaltungen an den Stoff. Der Text ist ausschließlich in Versen verfasst, was dem Geschehen eine verstörende Künstlichkeit gibt, die in ihrer Wirkung auf den Zuschauer umso schlagkräftiger ist.
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Mutig...absolut gelungen...Nirgends ist Frankfurts Theaterszene derzeit berliniger.(Frizz)

...Die Geschichte um JC und seine Gewalt als Spaßsport betreibende Gang erzählten [Regisseur Julian König] und seine acht in Mehrfachbesetzung auftretenden Schauspieler in komödiantischer Manier...Es sind Klischeefiguren, in grellen Farben gemalt...Solcherart die Figuren auf Distanz zu halten ist nicht der schlechteste Umgang mit der Vorlage.
(Offenbach Post)

Buch
Julian König (nach dem Roman von Anthony Burgess)
Regie
Julian König
Mit
Sebastian Huther, Linus Koenig, Paddy Twinem, Daniel Höfner, Ariane Klüpfel, Sandra Lühr, Mario Krichbaum und Felix Graf
Bühne
Sabine Eilers / Linus Koenig / Julian König
Kostüme
Sabine Eilers
Weitere
Technik: Jens Eichler