Performance

But Heroes Often Fail

Die griechische Tragödie im Professional Wrestling

Premiere: 14. Juli 17

Aufführung am 14.07.2017 um 20:00 Uhr

But Heroes often Fail.jpgBUT HEROES OFTEN FAIL lässt die griechische Tragödie und den US-Amerikanischen Showsport Professional Wrestling gegeneinander antreten.

Kommt und bestaunt: Helden, die ihren big entrance zelebrieren. Helden, die kämpfen. Helden, die so tun, als würden sie sich gegenseitig weh tun. Helden, die Männer sind. Helden, die leiden. Pathetische Helden und Helden, die es nur noch als Bilder gibt. Helden die posieren und Posen des Heldenhaften. Ikonografische Helden und ikonoklastische Helden. Helden, larger than life.

Hulk Hogan gegen Herkules, the Undertaker gegen Ödipus? Auf den ersten Blick erscheint die Paarung des pop- kulturellen US-amerikanischen Showsports „Professional Wrestling“ mit den Heroen der griechischen Tragödie fast vermessen. Intellekt, Fragen des Menschseins, Selbstwerdung des Subjekts auf der einen Seite, Spandex, Feuerwerk, brüllende Musik, verbale und körperliche Polemik auf der anderen. Trotzdem, hier gibt es inhaltliche und, ja, ästheti- sche Ähnlichkeiten. Denn, was sich hier, im „squarred circel“ dem Boxring, zeigt, ist eine Ikonografie des Heldenhaf- ten, die sich direkt zu den Protagonisten der griechischen Sagen und Tragödie ziehen lässt. Die Verwandtschaft der Figuren zeigt sich vor allem in verbalen und physischen Posen, die alle das Bild des „ultimativen“ Helden verweisen, desjenigen der gegen die Götter, oder Gegner das „tha phate“, das schwere Leid und den Schmerz erträgt.

Die Performance: „BUT HEROS OFTEN FAIL“, ist ein interdisziplinäres, szenisches Forschungsprojekt, in dem mit den Mitteln der Montage und des Reenactments Bilder von Heldentum in der griechischen Tragödie und im Professio- nal Wrestling untersucht werden. Anhand eines exemplarischen „Wrestlingmatches“ lassen wir die tragischen und popkulturellen Helden aufeinandertreffen und hinterfragen die Konstruktion von männlichem Heroismus. Wir gehen dabei von der These aus, dass der Showsport „Professional Wrestling“ eine popkulturelle quasi „mit Strass“ besetzte Übersetzungsform der Tragödie und ihrer Verwurzelung im mythischen Heroenkult darstellt.
Die Idee zu diesem Projekt entspringt einer langjährigen Faszination für das Thema „Professional Wrestling“. Wir ha- ben schon als Kinder heimlich und hochfasziniert vor dem Fernseher die legendären Kämpfe von „Stone Cold Steve Austin“ und „The Godfather“ verfolgt, die Action-Figuren gesammelt und besonders spektakuläre Kämpfe nachgespielt. Auch später hat uns das Thema nicht losgelassen, immer wieder sind wir von der popkulturellen Inszenierung des Spektakel-Sports mitgerissen worden – sowohl als Fans sowie auch im Rahmen von kulturwissenschaftlicher Forschung.

Performance: Janek Maudrich, Nikolaus Kockel
Regie: Marie Simons
Kostüm: Firma für Fashioninszenierung
Technik: Hannah Kloth, Insa Peters

Buch
Regie
Marie Simons
Mit
Janek Maudrich, Nikolaus Kockel